Bundes­arbeits­gemeinschaft für bedarfs­gerechte Nothilfe

Erst kürzlich feierte Michaela Huber ihr 40-jähriges Jubiläum: 40 Jahre Praxis, Forschung und Lehre. Die internationale Koryphäe im Bereich der Psychotraumatologie begründete mit Arne Hofmann und Luise Reddemann die moderne Traumapsychologie. Seit Jahrzehnten lehrt sie international die therapeutischen Ansätze zur Behandlung von Menschen, die von destruktiven Beziehungen betroffen sind und organisierte Ausbeutung erlitten haben. Noch bevor LKA, Europol und BKA in ihrer Pressemeldung 2021 bekannt gaben, dass der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen sich während der Pandemiemaßnahmen um 53 % gesteigert hat, warnte Huber in der Sendung DAS, beim NDR, am 02.05.2020 genau vor diesen Folgen. Daher war es ihr eine Selbstverständlichkeit, als ein großes deutsches Magazin eine „Seelsorge-Hotline“ im Sommer 2020 ins Leben rief und Ratsuchende ExpertInnen zur telefonischen Stabilisierung kontaktieren konnten, als Expertin zur Verfügung zu stehen. Dort lernte sie Kathrin Contzen kennen, die als Trauma-Expertin mit der Koordination der AnruferInnen in der Erstanalyse beauftragt war. Gemeinsam mit ihr und anderen ExpertInnen entwickelte Huber die Idee, eine Pressure-Group auf politischer Ebene für die Betroffenen aufzustellen. Die Idee der BAGbN war geboren.

Ziel der BAGbN ist es, das Know-how der ExpertInnen aus dem internationalen Netzwerk von Michaela Huber dafür zu nutzen, dass Entscheider in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Krankenkassen, Ministerien, Krankenhäusern, Organisationen und Verbänden dafür sensibilisiert werden, dass therapeutische Hilfe für Betroffene nicht gedeckelt werden darf. Bereits jetzt geschehen 53 % der Frühberentungen aufgrund psychischer Krankheiten. Für die Menschen fehlen dringend benötigte Therapieplätze. Ambulant, teil- und vollstationär. Die Begrenzung der Krankenkasse von Therapiestunden sorgt nur dafür, dass die Zustände der Betroffenen sich verschlimmern. Da gesetzliche Krankenkassen immer noch Schwierigkeiten bei der Übernahme von Kosten von Therapien durch HP-Psychs haben, neue Praxissitze von PsychologInnen und ÄrztInnen für Psychotherapie mit absurd hohen Kassen-Sitz-Kosten verbunden sind, wird die mangelnde Versorgung der wachsenden Anzahl an Betroffenen zu einem gesellschaftlichen Problem. Bereits jetzt ist die Versorgung von Kindern und Jugendlichen teilweise gar nicht mehr gewährleistet. Hinzu kommen Millionen von schwer traumatisierten geflüchteten Menschen aus Staaten, in denen Krieg, Terror und Gewalt zur Tagesordnung gehören. Die Nichtversorgung dieser Gruppe hat schwerwiegende Folgen für die Gesellschaft.